Edinburgh für Bücherfans: da gibt es so einige Plätze, die man auf gar keinen Fall verpassen sollte! Große Teile meines Romans „Im Nebel der Highlands“ spielen in Edinburgh. Ich liebe diese Stadt … Für eine Schriftstellerin gibt es wohl nichts Schöneres, als hier durch die alten Gassen und schmalen Hinterhöfe zu bummeln, auf den Spuren berühmter Autoren zu wandeln und ungewöhnliche Läden und Cafés zu entdecken. Die Liste der bekannten Literaten aus Edinburgh – von R.L. Stevenson über den Krimiautor Ian Rankin bis zur Harry Potter-Erfinderin Joanne K. Rowling – hat der Metropole übrigens den Titel „UNESCO Welthauptstadt der Literatur“ beschert.

Writers Museeum

Wer ein richtiger Bücherfan ist, sollte unbedingt ins kleine, aber spannende „Writer’s Museum“ gehen. Es befindet sich im urigen Lady Stair’s House von 1622 in einem Hinterhof der Royal Mile.  Der Eintritt ist frei (täglich von 10 bis 17 Uhr geöffnet) und man erfährt hier ganz in seinem eigenen Tempo spannende Dinge über die großen schottischen Schriftsteller Robert Burns, Sir Walter Scott und Robert Louis Stevenson.

Edinburgh für Bücherfans

In diesem Haus hat einst Robert Louis Stevenson gewohnt. Er schrieb u.a. „Die Schatzinsel“.

Edinburgh für Bücherfans: das Writer’s Museum

Vielleicht begegnet man im Writer’s Museum auch einer Touristengruppe, die sich einer Harry Potter-Führung angeschlossen hat. Edinburgh hält nämliche so einige Plätze bereit, die Joanne K. Rowling zu ihren Roman-Szenen inspiriert haben. Einer von ihnen ist der Friedhof Greyfriars Kirkyard, auf dem es angeblich spuken soll. Mit seinen gruseligen Legenden und den verwitterten Grabsteinen, die teilweise Jahrhunderte alt sind, ist der Friedhof eine echte Schauerkulisse. Mary Shelley, die ihn während ihrer Flitterwochen besuchte, soll dort die Ideen für einen späteren Roman bekommen haben, den heute jeder kennt. Er heißt Frankenstein.

Die Royal Mile

Nochmal zurück zur Royal Mile. Edinburghs berühmteste Straße verbindet die prächtige Burg mit dem königlichen Schloss von Holyroodhouse (Im September 1745 hielt Bonnie Prince Charlie sechs Wochen lang Hof in Holyroodhouse. Auch in den Outlander-Romanen kommt dieser Zeitraum vor, als Claire und Jamie den Prinzen im Palast anflehen, sein hoffnungsloses Unterfangen aufzugeben …). Das Edinburgh Castle ist natürlich ein ‚must see‘ beim Städtetrip. Wenn die vielen Touristen nicht wären, die hier unterwegs sind, könnte man sich in einem Historienfilm wähnen.

 

Edinburgh für Bücherfans

Dudelsackspieler sieht und hört man immer auf der Royal Mile.

 

Edinburgh Castle

Edinburgh Castle thront stolz über der schottischen Hauptstadt.

Schön fand ich die St. Margaret’s Chapel aus dem frühen 12. Jahrhundert. Das älteste Gebäude der Burganlage erinnert an Königin Margaret, der Edinburgh seinen Aufstieg zum Königssitz verdankt. Im Royal Palace lassen sich die schottischen Kronjuwelen ansehen. Genau wie der Schicksalsstein, der jahrhundertelang als Krönungsstein diente. Nur ein paar Schritte weiter brachte Maria Stuart am 19. Juni 1566 ihren Sohn James VI zur Welt. Nach dem Tod der englischen Königin Elizabeth I vereinigte er die Kronen der beiden Länder. Sehr zum Ärger der Schotten …

Margaret's Chapel

Schönes Fenster in der Kapelle St. Margaret’s Chapel.

 

Edinburgh für Bücherfans

Sehenswert: die Wachablösung der Soldaten in Schottenröcken vor dem Castle.

Edinburgh Castle

Schnappschuss am Castle.

Edinburgh für Bücherfans

Blick vom Castle auf die Stadt Edinburgh.

Im Pub des Gehenkten

Lust auf ein Bier oder eine Kleinigkeit zu Essen? – Dann kann ich Deacon Brodie’s Tavern (immer noch Royal Mile, Ecke Bank Street) empfehlen. Der wirklich schöne Pub erinnert an William Deacon Brody, der tagsüber ein achtbares Leben als Handwerker und Stadtrat führte und nachts die Häuser der Reichen ausraubte. 1788 wurde er für seine Missetaten gehängt. Robert Louis Stevenson inspirierte die Geschichte zu seinem Roman Dr. Jekyll und Mr. Hyde.

Edinburgh für Bücherfans

Innere des Pubs Deacon Brodie’s Tavern.

In meinem Roman ‚Im Nebel der Highlands‘ schicke ich Shannon und ihre Kollegin während ihrer Mittagspause in die Princes Street Gardens. Hier spazieren die Einheimischen genauso gerne wie die Touristen durch die gepflegten Parkanlagen. Wenn man auf einer Parkbank sitzt und den Kopf in den Nacken legt, sieht man die Burg auf einem großen Vulkanfelsen aufragen. Unglaublich, dass die Truppen von König Robert the Bruce 1313 dort hinaufkletterten und die Burg von den Engländern zurückeroberten. Mit dieser mutigen Aktion sicherten sie sich für eine Weile die Unabhängigkeit Schottlands.

Das berühmte Denkmal zu Ehren des Dichters Sir Walter Scott steht ebenfalls in den Princes Street Gardens.

Grassmarket: Bunte Läden und Pubs

Nicht weit vom Castle entfernt befinden sich eine der schönsten Ecken der Stadt. Sie heißt Grassmarket und bietet eine Fülle von bunten Häusern, ungewöhnlichen Läden, Pubs und Cafés. Hier habe ich mir übrigens auch mein kleines Fairytale Café vorgestellt…

Grassmarket

Grassmarket besticht durch seine bunten Häuser, Blumen, Cafés und urige Läden.

 

 

Ich habe ihn nicht gehört, aber das soll ja nichts heißen … Manche Besucher berichten, dass sie hier noch manchmal den stadtbekannten Geisterhund Bobby bellen hören. Das treue Tier wachte 14 Jahre lang am Grab seines Herrchens, bis es im Jahr 1872 starb und auf dem Friedhof Greyfriars Kirkyard in der Nähe seines Besitzers begraben wurde. Wahr ist auf jeden Fall:  Die kleine Statue des Terriers an der Ecke von Candlemaker Row ist heute eine beliebte Attraktion. Es heißt, es bringe Glück, Bobbys Nase zu reiben, weshalb sie nun schon ganz blank in der Sonne glänzt.  Die Geschichte von Bobby, der seinem Besitzer bis weit über den Tod hinaus treu blieb, ist so bekannt, dass sie 1960 sogar in einem Disney-Film erzählt wurde.

Edinburgh für Bücherfans

Die Nase von Bobby zu reiben, soll Glück bringen.

Auf den Spuren von „Sakrileg“

Die Leser der spannenden Dan Brown-Romane kennen den Namen natürlich: Rosslyn Chapel. Sie spielt eine besondere Rolle in der Schlussszene seines Bestsellers Sakrileg (Da Vinci Code). Die Rosslyn Kapelle, eine der schönsten und ältesten in Schottland, war aber auch schon vor dem Roman von Dan Brown ein Ort der Legenden. Da geht es um den Heiligen Gral, um die Kronjuwelen, Geheimnisse der Tempelritter. Wer in diese Welt eintauchen möchte, muss in den Süden Edinburghs fahren, wo die Kapelle besichtigt werden kann.

Edinburgh für Bücherfans Sakrileg

Die Kapelle von Rosslyn: hier spielt eine Szene von Sakrileg.

Edinburgh für Bücherfans – da gäbe es noch so viel zu berichten! Aber ich bin ja selbst noch nicht am Ende meiner Reise und hoffe, bald einmal wieder in die schottische Hauptstadt zu fahren. Dann werde ich neue Ausflugstipps mitbringen – versprochen!

Hoteltipp: Bei meinem letzten Aufenthalt in Edinburgh wohnte ich im Kimpton Charlotte Square Hotel. Schon der Ausblick aus dem Zimmerfenster auf Edinburgh Castle war sensationell. Aber auch das Flair des Hotels – eine Mischung aus elegantem georgianischem Stadthaus und moderner Einrichtung gefiel mir gut. Besonders schön fand ich den Innenhof mit seiner Glaskuppel und den vielen Pflanzen. Hier konnte man sein Frühstück einnehmen. Der Abend ließ sich in der sehr chilligen Map Room Bar bei einem Cocktail beschließen. Alle Sehenswürdigkeiten und Einkaufsmöglichkeiten konnte man vom Hotel aus zu Fuß erreichen.

Restaurant-Tipp: Allein das Ambiente ist schon den Besuch im Restaurant The Dome in der George Street wert. Glaskuppeln, Säulen und Marmor prägen das Bild, riesige Blumenbouquets zieren die sensationelle Bar in der Mitte des Hauptsaals. Irgendwie fühlt man sich hier wie in einem Kostümfilm, bei dem man selbst eine Hauptrolle einnimmt. Bei unserem Besuch war es ziemlich voll und dementsprechend trubelig, keine Spur von steifer Etikette. Das Essen war gut, aber nicht spektakulär. Trotzdem werde ich den Besuch in diesem tollen Restaurant nie vergessen.

The Dome Edinburgh

Wunderschön: das Restaurant The Dome in der George Street.

Du hast nun Lust, einen spannenden Roman zu lesen, der in den Highlands und in Edinburgh spielt? – Dann ist ‚Im Nebel der Highlands‘ garantiert genau das Richtige für dich! Hier geht’s direkt zum Buch: Im Nebel der Highlands.

Im Nebel der Highlands

Du magst noch ein paar Reisetipps für die Highlands ansehen? – Dann bitte hier entlang: Die schottischen Highlands.