Acht Jahre mussten Fans warten – jetzt ist er endlich da: Dan Browns neuer Thriller „The Secret of Secrets“ ist erschienen. Schon nach den ersten Seiten entfaltet der 800-Seiten-Roman seinen mitreißenden Sog und zieht die Leser mit atemlosem Tempo in eine Welt voller Rätsel, Symbolik und Hochspannung.
Darum geht’s:
Robert Langdon, der bekannte Symbolforscher aus Harvard, reist nach Prag, um der Vorlesung von Katherine Solomon beizuwohnen – einer renommierten noetischen Wissenschaftlerin, mit der ihn mehr als nur berufliches Interesse verbindet. Katherine steht kurz davor, ein brisantes Buch zu veröffentlichen, das revolutionäre Erkenntnisse über das menschliche Bewusstsein offenbart und alte Weltbilder ins Wanken bringt. Doch ein grausamer Mord stürzt Langdon in ein Chaos, und Katherine verschwindet – samt ihres geheimen Manuskripts. Bald sieht sich Langdon einer mächtigen Organisation gegenüber und wird von einer düsteren Gestalt verfolgt, die direkt aus Prags uralten Mythen zu stammen scheint. Seine Suche führt ihn über London bis nach New York – auf der verzweifelten Jagd nach Katherine und der Wahrheit. Und diese Wahrheit hat das Potenzial, unser Verständnis des Bewusstseins für immer zu verändern.
Robert Langdon und das menschliche Bewusstsein
Auch im sechsten Band der Reihe um den Harvard-Professor greift Dan Brown erneut ein großes Thema auf. Nach den Motiven „Blutlinie Christi“, „Überbevölkerung“ und „Künstliche Intelligenz“ steht diesmal das menschliche Bewusstsein im Zentrum. Im Interview erklärt Brown, was ihn daran besonders reizte:
„Was ist die Natur der Realität? Wie funktioniert Bewusstsein? Was ist diese Stimme in unserem Kopf? Wer sind wir wirklich? Sind unsere Hoffnungen, Ängste und Erinnerungen bloße Konstrukte des Gehirns – oder stammen sie von einem anderen Ort, den das Gehirn nur empfängt?“
Viele dieser Fragen begleiten einen noch lange, nachdem man das Buch aus der Hand gelegt hat. Browns Recherchen sind gewohnt gründlich, und manches, was im Roman angesprochen wird, hat tatsächlich einen wissenschaftlichen Hintergrund – auch wenn vieles davon bislang kaum öffentlich diskutiert wird.
The Secret of Secrets: Schauplatz Prag
Der neue Thriller spielt in Prag – einer Stadt, die Brown mit so viel Detailtiefe beschreibt, dass man sofort Lust bekommt, selbst hinzufahren. Schon jetzt gibt es dort Führungen zu den Originalschauplätzen des Romans. Warum Prag? –
„Weil es das mystische Herz Europas ist“, sagt Dan Brown. Schon unter Kaiser Rudolf II. war die Stadt ein Sammelpunkt für Alchemisten, Mystiker und Kabbalisten. Ihr geheimnisvoller Geist prägt Prag bis heute – und verleiht dem Roman seine besondere Atmosphäre.
Fazit:
The Secret of Secrets ist die perfekte Lektüre für dunkle Herbstabende – spannend, rätselhaft und voller Ideen. Gibt es Kritikpunkte? Kaum. Lediglich die teils sehr komplexen wissenschaftlichen Passagen rund ums Bewusstsein hätten etwas kürzer ausfallen dürfen. Und das konsequente Gendern („Autorinnen und Autoren“, „Professorinnen und Professoren“ etc.) empfand ich als etwas anstrengend – das bremst manchmal den Lesefluss.
Über den Autor:
Dan Brown gehört zu den erfolgreichsten Thrillerautoren unserer Zeit. Mit Sakrileg (The Da Vinci Code) gelang ihm der internationale Durchbruch – das Buch wurde in über 40 Ländern veröffentlicht und mit Tom Hanks in der Hauptrolle verfilmt. Insgesamt hat Brown weltweit mehr als 250 Millionen Bücher verkauft, die in 54 Sprachen übersetzt wurden.
The Secret of Secrets erscheint in zwei Ausgaben – mit und ohne Farbschnitt. Sobald die limitierte Farbschnitt-Version vergriffen ist, liefert der Verlag die reguläre Ausgabe aus. Das Hardcover (800 Seiten) kostet 32 Euro.
ISBN: 978-3-7857-2770-6
Verlag: Lübbe
Hier geht’s zu weiteren Buchtipps.
Wie wäre es mit einem Mittelalter-Thriller aus der Zeit der Hexenverfolgung? – Dann schau mal hier.