Es war „Der Gesang der Flusskrebse“, der mich schneller arbeiten ließ, damit ich abends eher zu diesem wunderschönen Buch zurückkehren und in die Welt des „Marschmädchens“ eintauchen konnte. Seitdem begleitet mich Kya, das Marschmädchen, in meinen Träumen. Ich stehe mit ihr am Strand und halte Ausschau nach dem Virginia-Uhu, der sich auf weiten Schwingen vom Baum erhebt und langsam über die Lagune gleitet. Sein Brustgefieder spiegelt sich in weichen Mustern auf dem Wasser. Ich bange mit ihr, wenn sie sich im hohen Schlickgras vor ihren Verfolgern versteckt. Und mir geht das Herz auf, wenn Kya dem Mondlicht durch einen Pfad durch Kiefern folgt und hunderte Leuchtkäfer den Wald mit ihrem Licht sprenkeln.
Die Handlung: Der Gesang der Flusskrebse
Der Gesang der Flusskrebse ist der Debütroman von Delia Owens und erzählt die Geschichte von Kya Clark, die – allein gelassen von ihrer Familie – vollkommen isoliert im Marschland lebt. Sie geht nicht zur Schule und sie hat keine Freunde, doch sie kennt jeden Stein und jeden Seevogel, jede Muschel und jede Pflanze auf ihrem Land. Einsam und wild, wie sie aufwächst und nur durch ihre Beobachtungen und Zeichnungen die Natur studiert, wird sie von den Bürgern des kleinen Küstenstädtchens Barkley Cove gemieden und verspottet. Doch mit ihrer ungezähmten Schönheit zieht sie auch die Aufmerksamkeit von zwei jungen Männern auf sich. Mit dramatischen Folgen…
Kya, das Marschmädchen
Der Gesang der Flusskrebse ist eine Mischung aus Liebesgeschichte, Krimi und Gerichtsdrama – immer spannend und in wunderschönen Bildern geschrieben. Als ich mir den Roman kaufte, las ich im Klappentext „…das Marschmädchen Kya gehört schon jetzt in eine Reihe mit Mark Twains Huckleberry Finn, J.D. Salingers Holden Caulfield oder Harper Lees Scout Finch.“ (Spiegel online). Ich fand das anfangs etwas vollmundig. Inzwischen aber kann ich diesem Satz nur zustimmen, denn Kya, das Marschmädchen, ließ mich in Gedanken auch später noch nicht los, als ich den Roman längst zu Ende gelesen hatte.
Die Autorin:
Die US-Amerikanerin Delia Owens lebt in North Carolina, dem Schauplatz ihres Romans ‚Der Gesang der Flusskrebse‘. Mehr als 20 Jahre erforschte sie als Zoologin Elefanten, Löwen und Hyänen in Afrika.
Susan de Winter
Der Gesang der Flusskrebse: 464 Seiten, Verlag hanserblau
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