„Zu Staub“ heißt der neueste Roman der Australierin Jane Harper. Ich hatte schon ihre ersten beiden Bücher „Hitze“ und „Ins Dunkel“ gelesen. Oder sollte ich besser sagen ‚verschlungen‘? – Denn die Journalistin vom Herald Sun in Melbourne versteht es ausgezeichnet, ihre Leser so in den Stoff zu ziehen, dass einem die eigene Arbeit plötzlich völlig nebensächlich erscheint.
Nicht anders erging es mir mit Janes dritten Buch ‚Zu Staub‘. Und darum geht’s in dem Roman:
Zu Staub
Zwei Brüder treffen sich am Zaun, der ihre Farmen voneinander trennt. Tief im Outback sind sie einander die einzigen Nachbarn. Ihre Häuser liegen vier Stunden Autofahrt voneinander entfernt. Cam, der mittlere Bruder, der die Familienranch verwaltete, liegt tot zu ihren Füßen. Er ist allein in der Hitze gestorben. Die beiden Männer bringen ihren Bruder heim auf die Ranch. Aber in der tiefen Trauer wächst das Misstrauen. Was, wenn Cam keines natürlichen Todes gestorben ist? Was, wenn Isolation und Einsamkeit hier im Nirgendwo die Menschen verändern – zum Bösen?
Ich las das Buch (416 Seiten) nach Weihnachten, draußen heulte ein Sturm ums Haus, das Wetter war nass und kalt. In Gedanken jedoch fuhr ich mit Nathans Geländewagen über staubige Pisten zum Grab des Stockman mitten im Outback. Ich fühlte die Hitze und den Staub und fragte mich, ob der beliebte und erfolgreiche Cam wirklich Selbstmord begangen hatte. Und dann auch noch auf eine so schreckliche Weise. Nach und nach lernte ich die Menschen auf der Farm kennen und erfuhr, dass nahezu jeder ein Motiv gehabt hätte, Cam etwas sehr Böses anzutun. Auf die Person, die es am Ende war, wäre ich jedoch nie gekommen.
Chapeau, Jane Harper! Ihr ist mit dem Thriller „Zu Staub“ ein grandioser Pageturner gelungen – für Australien-Fans ein absolutes Lesevergnügen.
Hier geht’s direkt zum Buch:
Jane Harper: Mit ihrem Erstling „Hitze“ gewann Jane Harper neben zahlreichen anderen Preisen auch den wichtigsten britischen Krimipreis, den „Gold Dagger“. „Hitze“ schaffte es auf Platz 1 der Bestsellerliste der Times.